OHNE TITEL
1988
- KREIDE UND BUNTSTIFT, BLEISTIFT AUF ROTEM, FESTEM UND STRUKTURIERTEN VELIN
- UNTEN RECHTS MONOGRAMMIERT UND DATITER: „LB.88“
- BLATTGRÖßE: 32,4 X 32,5 CM
RAHMENGRÖßE: 47 X 47 CM
PROVENIENZ
- ROBERT MILLER GALLERY, NEW YORK, RÜCKSEITIG MIT ETIKETT
DANIEL WEINBBERG GALLERIES, LOS ANGELES, RÜCKSEITIG MIT ETIKETT
PRIVATSAMMLUNG, SCHWEIZ
Diese feinsinnige Arbeit auf farbigem Vélin stammt aus einer produktiven Phase im Spätwerk Louise Bourgeois’. Die Künstlerin, bekannt für ihre intensive Auseinandersetzung mit Erinnerung, Körperlichkeit und psychischen Zuständen, nutzt hier das Medium der Zeichnung als unmittelbaren Ausdruck innerer Prozesse. Die Verwendung von rotem, strukturiertem Papier erzeugt eine körperhafte Präsenz, die durch die feinen Linienzüge und farbigen Akzente verdichtet wird.
Das Werk ist unten rechts in Bleistift mit „LB.88“ monogrammiert und datiert – eine Signatur, die für Bourgeois typisch ist, wenn sie intime, persönliche Arbeiten schuf, oft außerhalb des skulpturalen Œuvres. Zeichnungen wie diese gelten als Schlüssel zum Verständnis ihrer psychologisch aufgeladenen Bildsprache.
Die Provenienz dieses Blattes unterstreicht seine Bedeutung: Zunächst ausgestellt und vertreten durch die renommierte Robert Miller Gallery in New York sowie die Daniel Weinberg Galleries in Los Angeles, gelangte es später in eine Schweizer Privatsammlung. Zuletzt wurde es bei Kornfeld Auktionen am 12. September 2024 angeboten.
Ein eindrucksvolles Beispiel für Bourgeois’ zeichnerische Sensibilität – verletzlich, kontrolliert und zugleich von tiefer emotionaler Dringlichkeit.