LE PÊTE UBU
NACH 1920
- ÖL UND TUSCHE AUF PAPIER AUF LEINWAND
- RÜCKSEITIG NACHLASS-STEMPEL SOWIE SIGNATUR VON ISABELLE ROUAULT
- BLATTGRÖßE: 72 X 48 CM
RAHMENGRÖßE: 93 X 68 CM
PROVENIENZ
In Le père Ubu begegnen wir Georges Rouaults unverwechselbarer Handschrift: kraftvolle Linien, eine düstere Farbpalette und die schonungslose Auseinandersetzung mit den Abgründen der menschlichen Natur. Das nach 1920 entstandene Werk zeigt eine ikonische Figur aus Alfred Jarrys absurder Theaterwelt, die Rouaults lebenslange Faszination für Maskerade, Machtmissbrauch und moralische Verkommenheit spiegelt.
Die Kombination aus Öl und Tusche auf Papier verleiht der Darstellung eine nahezu glasfensterartige Leuchtkraft – eine Reminiszenz an Rouaults frühe Ausbildung als Glasmaler. Die expressive Oberfläche, durchzogen von intensiven Kontrasten, zieht den Blick des Betrachters unmittelbar in die zerrissene Psyche der dargestellten Figur.
Rückseitig trägt das Werk den Nachlass-Stempel sowie die Signatur von Isabelle Rouault, der Tochter des Künstlers, was seine Provenienz dokumentarisch unterstreicht. Es wurde in der Galerie Tamenaga ausgestellt und ist in der maßgeblichen Werkmonografie von Nouaille-Rouault (Bd. III, Nr. 2939-3790, S. 79) mit Abbildung verzeichnet.
Mit Le père Ubu zeigt sich Rouaults Position zwischen religiöser Symbolik, existenzieller Tiefe und einer stilistischen Nähe zum Expressionismus – ein Meisterwerk zwischen Theater, Bild und Zeitkritik.