LE FAUNE AU CHEVREAU
1818
- GRAPHIT AUF PAPIER
- RECHTS UNTEN SIGNIERT UND DATIERT: "LORICHON 1818"
- 60X 40 CM
PROVENIENZ
- PRIVATSAMMLUNG, DEUTSCHLAND
Claude Louis Antoine Lorichon wurde 1880 Paris geboren und hat dort als Kupferstecher gearbeitet. Er war Schüler von Forster. Lorichon hat außerdem auch Reproduktions-Stiche und Buchillustrationen angefertigt. Der Künstler gewann 1818 (dem Jahr in dem die vorliegende Zeichnung entstand) den zweiten Preis im Wettbewerb zum Thema „Antike Figuren und Natur" in Rom. Zwei Jahre später, 1820, belegte er beim gleichen Wettbewerb Platz Eins. Es ist nicht bekannt wo der Künstler verstarb, Quellen zufolge soll er jedoch bereits 1855 verstorben sein.
„Le Faune au Chevreau“, zu Deutsch der Faun mit dem Zicklein, zeigt die gleichnamige antike Skulptur. Sie wurde 1675 in Rom ausgegraben und gelang in den Besitz der schwedischen Königin Christina. Heute befindet sie sich im Prado Museum, Madrid. Es gibt außerdem eine Reproduktion der Skulptur von Pierre Lepautre (Paris 1659/60 - 1744 Paris) nach der diese Zeichnung höchstwahrscheinlich entstanden ist. Lepautre studierte Malerei- und Bildhauerei in Paris und Rom. Er erschuf Skulpturen, wie die des Faune au Chevreau, nach Originalen vor Ort in Rom. Lorichon schickte seine Werke nach oder zur (eigenen) Vollendung nach Frankreich. Die Kopie des Faune au Chevreau entstand 10 Jahre nach Ausgrabung des Originals und ist mit ca. 170 x 70 x 60 cm etwa lebensgroß. Bis 1797 befand sich Lepautres Werk im Schlosspark Marly. Daraufhin wurde sie im Tuileriengarten platziert, wo sich heute noch ein Replikat im Brunnen befinden soll. Es ist naheliegend, dass der Pariser Künstler Claude Louis Antoine Lorichon Lepautres Werk in den Tuilerien sah und daraufhin diese Zeichnung 1818 anfertigte. Ca. 50 Jahre später, seit 1872, befindet sich nun Lepautres Arbeit im Louvre Museum (Inventar-Nummer M.R.1808), Paris und kann im restaurierten Zustand (2004-2006) im Saal 102 besichtigt werden. Bei dieser wurde auch das fehlende linke Hinterbein des Zickleins ersetzt.